Frisches für die Küche: So wird heute renoviert

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Die Küche ist der am härtesten benutzte Raum des Hauses. Kommt noch der optische Abnutzungseffekt hinzu, sehnt man sich nach ein paar Jahren regelrecht nach Neuem. Kein Problem, das kann man sanieren.

Die Arbeitsplatte voller Macken, das einstmals herrlich matt-gebürstete Spülbecken eine unschöne Kratzer-Versammlung. Die Decke von den unvermeidbaren Kochdünsten fleckig und der Kühlschrank in Sachen Energiesparlevel Stand 2005. Keine Frage, wessen Küche solche Attribute präsentiert, der hat allen Grund, die Kernsanierung anzugehen. Wir geben dazu die passenden Tipps für zeitgemäße Materialien, Geräte und mehr.

1. Mögen die (Eis-)Würfel klicken

Beim Kühlschrank sollte man sich vom jahrzehntelang verschämt hinter einem Einbauschrank in Küchenzeilenoptik verborgenen Einheitsbrei verabschieden. Heute gilt der French-Door-Kühlschrank als Nonplusultra, einen Test verschiedener Geräte veröffentlichte erst jüngst das Portal haushaltstipps.net. Diese Kühlschränke haben oben einen Kühlteil, der mit Flügeltüren versehen ist. Darunter findet sich eine separat zu öffnende Schublade für den Gefrierteil. 

Und mit Hinblick auf heiße Sommertage sollte man definitiv überlegen, sich ein solches Gerät anzuschaffen, welches über einen Eiswürfelbereiter verfügt.

2. Matt, matt, matt sind alle meine Fronten

Zunächst muss man dazu sagen: gut, dass man mit der Renovierung gewartet hat. Denn die ganzen vergangenen Jahre über herrschte ein Trend: Hochglanzküchenfronten. Super-Schick im Geschäft, ein enorm schwer sauber zu haltendes Ärgernis im Haushalts-Alltag. Dieser Trend ist nun vorbei, das Pendel schwang in die andere Richtung. Denn heute sind matte Küchenfronten da. Es muss nicht das enorm moderne Schwarz oder Anthrazit sein, welches sich derzeit in so vielen Katalogen findet, die meisten Anbieter haben auch andere Farben im Repertoire.

Zwar ist es so, dass auch Matt nicht ganz unempfindlich ist, doch mit einem entscheidenden Unterschied: es lässt sich ungleich leichter sauber halten. Wer künftig jegliche Gefahr für Anstoßen oder Hängenbleiben eliminieren will, achtet gleich mit darauf, dass die Küchenzeile keine hervorstehenden Griffe mehr hat, sondern entweder per integrierter Leiste oder gleich über ein Drucksystem funktioniert – in letztgenanntem Fall muss man Türen und Schubladen nur antippen, dann springen sie ein Stück weit auf. 

Bei der Größe der Küche sollte man indes auf Zuwachs kaufen. Denn sonst wird der Stauraum für zusätzliche Küchengeräte schnell zu klein und man neigt dazu, damit die Arbeitsplatte vollzustellen.

3. Robuste Arbeitsplatten

Die Arbeitsplatte ist meist der Punkt der Küchenzeile, der sich am schnellsten abnutzt. Dagegen sollte man durch eine zeitgemäße Materialwahl vorgehen. Sehr trendig und zudem mit einem unschlagbaren DIY-Bonus versehen, ist Beton – nicht als massive, hunderte Kilo schwere Platte, die jede normale Küchenzeile gewichtsmäßig überfordert, sondern als dünn gegossene Schicht auf einer Hartschaumplatte

Wer hingegen auf eine unschlagbar moderne und doch zeitlose Optik steht und sichergestellt sehen will, dass maximale Hygiene und einfachste Pflegeleichtigkeit herrschen, sollte indes auf Glas setzen. Auch hier gibt es zwischen Klarglas und undurchsichtiger Einfärbung unzählige Varianten, die zudem alle den Vorteil haben, dass es problemlos möglich ist, auch heiße Töpfe darauf abzustellen.

4. Adieu, Fliesenspiegel

Fliesenspiegel an der Wand hinter Arbeitsplatte und Kochfeld waren über Jahrzehnte der Goldstandard des Küchenbaus. Heute indes sollte man davon absehen. Schon aus praktischen Gründen: Die zwingend notwendigen Fliesenfugen sind ein ewiger Quell von Putz-Ärger und zudem wegen ihrer porösen Struktur auch Hort für Keime. 

Wenn saniert wird, sollte diese Zone genauso verputzt oder tapeziert werden wie der Rest der Küche – darauf kommt eine maßgeschneiderte Platte aus sogenanntem ESG-Glas, Sicherheitsglas, welches hitzebeständig ist und sich enorm hygienisch einfach abwaschen lässt. 

5. Decke in Pflegeleicht

Selbst mit sehr guten Dunstabzugshauben verbleiben doch oft genug Kochdünste im Raum, steigen nach oben und setzen sich an der Decke fest. Das wird man auch in der neuen Küche kaum vermeiden können – aber man sollte es sich dadurch erleichtern, dass man die Decke konsequent so gestaltet, dass man sie leicht reinigen kann. Das geht, indem man eine abgehängte Konstruktion realisiert, welche man mit Kunststoffpaneelen bedeckt. Die kann man zwischendurch mit einem kopfüber gehaltenen Wischer säubern.

6. Allroundtalent-Backofen

Ein guter Backofen ist das Herzstück einer Küche. Allerdings sollte man heute nicht nur auf die Umluft-Variante setzen. Hier bietet sich die ideale Möglichkeit, seine Kochkünste ebenso erweitern wie ein anderes sperriges Kochwerkzeug zu entsorgen: Indem man sich einen Herd gönnt, der nicht nur per Umluft aufheizt, sondern auch noch Dampfgarer und Mikrowelle in sich vereinigt. 

7. Induktion für alles

In die gleiche Kerbe schlägt auch das Kochfeld. Wer sowieso kernsaniert, dem wird es nichts ausmachen, wenn dabei auch die alten Töpfe und Pfannen entsorgt werden. Ein leichter Abschied. Denn mit neuen Helfern erwirbt man die Möglichkeit, sich solche zu besorgen, die für Induktionsplatten geeignet sind. Das ist deshalb notwendig, weil diese auf einer ganz anderen Funktionsweise beruhen. Stark vereinfacht ausgedrückt überträgt sich ein Magnetfeld von einer Spule unter der Kochfeld-Glasplatte auf den Topf- bzw. Pfannenboden. Weil der auch magnetisierbar ist, erzeugt das magnetische Wirbelströme, die sofort in Wärme umgewandelt werden. 

Der Vorteil: Der Topfinhalt wird unmittelbar und sehr schnell erwärmt. Gleichsam wird die Kochplatte selbst jedoch bestenfalls lauwarm und somit verschwindet ein typisches Unfallrisiko – das Verbrennen an einer abgeschalteten aber immer noch heißen Platte – auf Nimmerwiedersehen.

8. Vinyl auf dem Boden

Unser letzter Vorschlag geht ganz nach unten auf den Küchenboden. Hier ist Pflegeleichtigkeit ein Muss, weshalb Fliesen über viele Jahre Quasi-Standard waren. Aber Fliesen haben eben den gravierenden Nachteil, dass sie hart sind – kritisch in einer Umgebung, in der einem im Eifer des Kochgefechts schnell mal Messer, Gabel oder Geschirr aus der Hand rutschen. 

Daher empfehlen wir, auf die Vielseitigkeit des Vinylbodens zu vertrauen. Und zwar als einfach zu verlegendes Klick-Vinyl. Das hat den primären Vorteil, dass die Optik ein praktisch unbegrenztes Spektrum abdeckt. Aber Vinyl ist auch weich. Ein Teller überlebt einen Sturz mit höherer Wahrscheinlichkeit. Und falls eine Vinyl-Fliese mal beschädigt wird, kann man sie viel leichter austauschen als eine eingeklebte und verfugte Fliese.

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