Holz ist der älteste Energielieferant, den die Menschheit kennt. Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch heute viele Menschen ein angenehmes Gefühl der Behaglichkeit und des wärmenden Wohlbefindens mit einer Feuerstätte im Wohnraum verbinden. Hinzu kommt noch der Aspekt, dass man durch das Heizen mit Holzbrennstoffen auch Öl und Gas oder Wärmepumpenstrom sparen kann – und das nicht nur im Wohnraum selbst. Denn neben den klassischen Öfen gibt es inzwischen wasserführende Modelle, die auch die Warmwasserbereitung und Raumheizung unterstützen oder sogar ganz übernehmen können.
Und nicht zuletzt spielen auch ökologische Gründe eine Rolle, denn Holz ist – wenn es richtig verwendet wird – ein überaus umweltfreundlicher Brennstoff. Denn es gibt nur so viel CO2 in die Atmosphäre ab, wie es in der Wachstumsphase gebunden hat. Holz ist ein nachwachsender und damit zukunftssicherer Energieträger. In Deutschland ist Holz in großen Mengen vorhanden und wird forstwirtschaftlich und nachhaltig genutzt.
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Klassiker: Kachelöfen und Kamine
Ein Klassiker unter den Feuerstätten ist der Grundofen, der mit seinem dicken Mantel aus Kacheln in der Lage ist, die Heizwärme über viele Stunden hinweg zu speichern und zeitverzögert an den Raum abzugeben. Weil sich der Grundofen nur über die Menge des verheizten Brennstoffes regulieren lässt, ist seine Reaktionsfähigkeit als recht träge einzustufen und daher eher als Dauerheizung geeignet. Viele Kachelöfen verfügen über gemütlich warme Sitz- oder Liegeplätze. Soll es im Wohnraum schneller warm werden, dann sind der Warmluftofen oder der Kombi-Kachelofen die bessere Wahl.
Das Erlebnis eines großzügigen Blicks aufs Feuer, verbunden mit der Geräuschkulisse von prasselndem Holz, bietet insbesondere der offene Kamin. Mit einem Wirkungsgrad von gerade mal 20 Prozent ist der offene Kamin eher ein Show- als ein Heizfeuer. Deutlich besser ist hingegen die energetische Bilanz von offenen Kaminen, die über speziellen Heizeinsätze und Panoramaverglasung verfügen: Bis zu 70 Prozent der Wärme lässt sich so für den Raum nutzbar machen. Nicht nur in einen einzelnen Raum, sondern auch in Nachbarräume können Heizkamine die von ihnen erwärmte Luft abgegeben. Außerdem sind wasserführende Kamineinsätze erhältlich, die über einen integrierten Wärmetauscher verfügen. Mit dessen Hilfe lässt sich ein Teil der bei der Holzverbrennung gewonnenen Energie ins Zentralheizsystem einspeisen.
Kaminöfen sind sehr flexibel
Der häufigste Heiz-Einrichtungsgegenstand in deutschen Wohnzimmern ist zweifelsohne der Kaminofen, der nicht nur als Spaßprodukt, sondern oft auch als preiswerte Zusatzheizung dient. Ein Hauptgrund für diesen Trend ist, dass es ihn in vielen Preisklassen für jeden Geldbeutel gibt: von einigen Hundert Euro angefangen fürs Einsteigermodell bis hin zum Schmuckstück für mehrere Tausend Euro. Dabei sind der Vielzahl von Größen, Formen, Materialien und Designs fast keine Grenzen gesetzt; manche Ausführungen ähneln sogar einem Fernsehgerät und sind dreh- oder schwenkbar.
Ein weiterer Vorteil des Kaminofens ist, dass es ihn sowohl mit relativ kompakten als auch großzügigen Abmessungen gibt, und er sich so in unterschiedlich große Wohnräume passend einfügen lässt. Und wenn man umzieht, kann man ihn mitnehmen, falls es im neuen Domizil einen geeigneten Schornsteinanschluss gibt. Kaminöfen verfügen über einen geschlossenen Feuerraum. Ein kaufentscheidendes Detail ist deshalb auch die Größe und Form der Glasscheibe, durch die man das Feuerspiel besser oder weniger gut beobachten kann. Wichtig ist, beim Kauf darauf zu achten, dass sich die Scheibe leicht reinigen lässt und schon während des Betriebs möglichst wenig verschmutzt.
Bei den Kaufpreisunterschieden spiegeln sich häufig auch Zusatzeinrichtungen zur Wärmespeicherung und zur Schadstoffreduzierung wider. Die Emissionen sowie der Wirkungsgrad des Gerätes hängen maßgeblich aber von der Feuerraumgestaltung und von der Luftzuführung ab, was sich meist in der Produktqualität und in einem höheren Preis niederschlägt. Die Heizleistungen der meisten Modelle liegt im Bereich von etwa sechs bis acht Kilowatt. Sollen diese im Volllastbetrieb laufen, sind stündlich etwa zwei bis drei Kilogramm Scheitholz nötig.
Pelletöfen arbeiten automatisch
Pellet-Kaminöfen machen das Heizen zu einer entspannten Sache, weil sie – dank Mikroprozessorsteuerung und elektrischer Zündeinrichtung – automatisch arbeiten. Die Pellets werden richtig dosiert dem Brenner aus einem integrierten Vorratsbehälter zugeführt, der entweder manuell mit Pelletsackware oder direkt aus einem Pellet-Zentrallager nachgefüllt wird. Letzteres empfiehlt sich vor allem aus Komfortgründen bei einem größeren Jahresbrennstoffverbrauch.
Zudem sind lose Pellets günstiger in der Anschaffung. In Verbindung mit einer automatischen Entaschung und leisen Betriebsgeräuschen wird das Heizen zu einer entspannten Sache. Im Vergleich zu den klassischen Kaminöfen ist die Sichtscheibe bei Pelletöfen meist etwas kleiner und das Flammenspiel sieht anders aus. Zudem liegt der Produktgrundpreis oft deutlich höher. Und designorientierte Spitzenmodelle mit hochwertiger Technik können schon mal 5000 bis 10 000 Euro kos-ten – insbesondere, wenn man die Öfen in das Heizsys-tem des gesamten Hauses integrieren möchte.
Holzwärme zentral einspeisen
Sowohl Pellet- als auch Holz-Öfen gibt es als sogenannte wasserführende Modelle beziehungsweise als Modelle mit Wasseranschluss, manchmal spricht man auch von Wassertaschen. Diese Produkte dienen nicht nur zur zusätzlichen Beheizung des Aufstellraums, sondern sind zudem mit der Zentralheizung verbunden. Dazu wird die Ofenwärme über ein Rohrsystem (Vor-/Rücklauf) in einen Heizwasserpufferspeicher geleitet, der meist im Heizraum steht. Mit dieser Strategie kann der Hausbesitzer Öl, Gas oder Wärmepumpenstrom sparen oder in Einzelfällen sogar ganz ersetzen.
Zum Schluss noch der Hinweis auf zwei wichtige Aspekte für die Praxis: In sehr luftdichten Häusern ist der Einsatz von sogenannten raumluftunabhängigen Ofenmodellen notwendig. Allein maßgeblich für diese Eigenschaft sind eine entsprechende Zertifizierung der Feuerstätte durch das Deutsche Institut für Bautechnik und natürlich ein sorgfältiger Einbau der Feuerstätte mit einem direktem Anschluss an die externe Verbrennungsluftversorgung und an die Abgasführung. Zudem sind in Verbindung mit mechanischen Wohnungslüftungsanlagen bestimmte Sicherheitsauflagen zu berücksichtigen.
Und nicht zuletzt: Achten Sie beim Kauf eines Ofens immer darauf, dass alle relevanten Prüfbescheinigungen des Herstellers vorliegen, und dass das Produkt die gesetzlichen Anforderungen der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung erfüllt. Dann heizen Sie nicht nur energieeffizient, sondern auch umweltfreundlich – immer vorausgesetzt, es werden eine hochwertige Pelletqualität (DINplus oder ENplus) oder ein gut trocken gelagerter Holz-Brennstoff verwendet.