Alles über Grundöfen

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Grundöfen (oft auch Speicheröfen genannt) sind vom Ofenbauer handwerklich errichtete Feuerstätten, die sich vor allem durch ihre große Masse auszeichnen. Diese dient dazu, viel Wärme im Material (zum Beispiel Schamotte, Lehm oder Feuerbeton) zu speichern. Um nicht so viel unmittelbare Strahlungswäme aus dem Brennraum abzugeben, werden Sichtscheiben in der Ofentür eher kleiner gehalten, oder es gibt von vornherein nur eine kleine eiserne Tür vor der Feuerungsluke.

Grundöfen bieten ein enormes Wohlgefühl, denn sie strahlen über viele Stunden hinweg gleichmäßige milde Wärme ab. Außerdem sind sie komfortabel, denn sie müssen nur ein bis zwei Mal täglich kräftig beheizt werden, um den Speicher „aufzuladen“. Grundöfen sind allerdings nichts für Menschen, die am Feierabend auf die Schnelle ein kuscheliges Feuer genießen möchten, bei ihnen steht die über den ganzen Tag gestreckte Heizwärmenutzung im Vordergrund. Ein weiterer Vorzug des wärmetechnisch trägen Speicherofenprinzips ist, dass eine Überheizung des Aufstellraums praktisch ausgeschlossen ist. Deshalb ist das sehr traditionelle Grundofenprinzip gerade bei modernen Niedrigenergiebauten mit ihrem geringen Heizwärmebedarf hervorragend geeignet, hier einen hohen Deckungsanteil zu liefern und häufig saisonal sogar als Alleinheizung zu dienen.

Viele Kachelöfen sind als wärmespeichernde Grundöfen ausgebildet. Über keramische Züge wird die Effizienz gesteigert und die Ofenoberfläche vergrößert. Besonders beliebt ist die Ausbildung einer beheizten Sitzbank am Ofen. Vor der Installation eines mitunter über eine Tonne schweren Grundofens muss auf jeden Fall die Statik des Hauses geprüft werden.

Je nach Stärke der Ofenuntermauerung – bis 15 Zentimeter einschließlich der Kacheln – unterscheidet man beim Grundofen leichte, mittelschwere oder schwere Versionen. Grundsätzlich gilt:  Je dünner die Ummauerung, desto kürzer die Aufheizzeit, desto geringer allerdings auch die Speicherfähigkeit des Ofens.  Ein leichter Grundofen braucht mehrmals, ein schwerer dagegen nur einmal pro Tag Brennstoff. Der relativ träge Grundofen – die Aufheizzeit beträgt immerhin etwa zwei bis vier Stunden – kann nur über die Menge des verheizten Brennstoffs reguliert werden. Beliebig drauflos feuern ist nicht anzuraten. Ist nämlich die maximale Oberflächentemperatur erreicht, geht die überschüssige Wärme einfach zum Schornstein raus.

Der Grundofen ist also grundsätzlich eher als Dauerheizung geeignet.

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