Veraltete Heizeinsätze können durch moderne Geräte mit passgenauen Maßen ohne großen Aufwand ersetzt werden. Diese verbrennen das Holz effizienter und lassen sich komfortabel bedienen.
Hierzulande erlebt der Brennstoff Holz seit Jahren eine Renaissance bei Haus- und Wohnungseigentümern. In der kalten Jahreshälfte sind Kamin- und Kachelöfen eine ideale Heizungsergänzung. Sie senken dank des nachwachsenden Rohstoffes Holz den Verbrauch fossiler Brennstoffe und damit die CO2-Emissionen. Die wachsende Beliebtheit zeigt sich an den Absatzzahlen von Kaminöfen und Heizeinsätzen für Kachelöfen, aber ebenso in der Entwicklung von technischen Verbesserungen durch die Hersteller. Feuerraum und Verbrennungsluftführung sorgen bei modernen Heizeinsätzen für eine besonders effiziente Verbrennung, hohe Wirkungsgrade und geringe Emissionen, sodass die neuen Öfen den Vorgaben der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) entsprechen. Bei älteren Heizeinsätzen für Kachel- und Putzöfen ist dies oft nicht der Fall. Deshalb sieht der Gesetzgeber vor, dass solche Heizeinsätze schrittweise ausgetauscht werden.
So mussten Einsätze, die zwischen 1975 und 1984 eingebaut wurden, bis Ende 2017 umgerüstet werden. Die aktuelle Frist endet am 31. Dezember 2020 und betrifft Geräte, die zwischen 1985 und 1994 eingebaut wurden.
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Heizeinsätze in nur einem Tag austauschen
Von der letzten Frist betroffen war Familie Nicolai aus dem bayerischen Nüdlingen. 37 Jahre lang haben die beiden Heizeinsätze in ihrem Wohnhaus gute Dienste geleistet und zuverlässig für Wärme gesorgt. Doch jetzt war ihre Zeit gekommen, worauf der Schornsteinfeger rechtzeitig bei der routinemäßigen Feuerstättenschau hingewiesen hatte. „Unsere Begeisterung hielt sich zuerst natürlich in Grenzen, denn wir rechneten mit einer größeren Austauschaktion und jeder Menge Schmutz. Aber die Erneuerung ging wirklich schnell und sauber“, sagt Hauseigen-ümer Heinz Nicolai.
Die Fachfirma Floth aus Bad Neustadt/Saale führte den Auftrag aus, ohne dass Familie Nicolai größere Beeinträchtigungen ertragen musste. „Von den Abmessungen und den Anschlüssen her passen die neuen Buderus-Heizeinsätze ‚Logaflame HLG217‘ exakt in den vorhandenen Einbauraum, sodass wir die Geräte gut installieren konnten“, betont Inhaber Bernhard Floth. Binnen eines Tages waren beide Holzbrand-Heizeinsätze ersetzt und die Kachelöfen wieder funktionsbereit.
Effizient und komfortabel
Als für Heinz Nicolai klar war, dass bis zum Jahresende 2017 ein Austausch unumgänglich ist, wandte er sich an die Firma Ofen Floth – das Unternehmen hat 1980 bereits die bisherigen Buderus-Heizeinsätze eingebaut. Im Ausstellungsraum informierte Bernhard Floth seinen Kunden über die verschiedenen Möglichkeiten und die Vorteile einer Modernisierung. „Die neuen Geräte arbeiten wesentlich effizienter und klimaschonender, außerdem lassen sie sich deutlich komfortabler bedienen“, weiß der Fachmann. Betreiber können die Verbrennungsluft über eine Einhebelbedienung individuell steuern. Und die Produkte überzeugen durch ihr modernes Design. Anders als die alten Heizeinsätze haben die neuen „Logaflame“ eine Sichtfensterscheibe in derTüre, durch die man die Flammen sehen kann. „Dieses Erlebnis Feuer schafft jetzt zusätzlich eine besondere Atmosphäre im Wohnbereich“, unterstreicht Manfred Schneeberger, Vertrieb Buderus Heizeinsätze und Kaminöfen.
Kachelofen mit angenehmer Wärme
Nach der fachmännischen Beratung durch Bernhard Floth entschied sich der Hauseigentümer für die seit Sommer 2017 erhältlichen „Logaflame HLG217“. Sie erfüllen die 2. Stufe der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung. Die Nennwärmeleistung von 10 Kilowatt genügt, um die Aufstellräume über die Kachelöfen zu beheizen. „Wir haben zwar eine Fußbodenheizung, aber nutzen dennoch gerne unsere mit Holz betriebenen Kachelöfen, weil sie eine sehr angenehme Wärme ausstrahlen“, erklärt Heinz Nicolai. Durch die Fülltür im oberen Bereich kann das Brennmaterial – bis zu 33 Zentimeter lange Holzscheite, Holz- oder Braunkohlenbriketts – bequem eingefüllt werden. Im unteren Bereich befindet sich eine großzügige Aschetür, sodass der Heizeinsatz gut zu reinigen ist. Zur serienmäßigen Ausstattung gehören eine Rostfeuerung mit Rüttelrost und ein Aschekasten. Die verwendeten Materialien unterstreichen die Robustheit der „Logaflame“-Heizeinsätze: Der Korpus besteht aus Gusseisen, der Feuerraum aus Feuerbeton und Vermiculite.
Um den Transport zu erleichtern, werden die Heizeinsätze nicht mehr werkseitig ausgemauert. Stattdessen konnten die Experten der Firma Floth die Feuerraumauskleidung vor Ort von vorne passgenau einstecken. Die Kuppelabgänge (Abgasstutzen) sind so konstruiert, dass sie sich ohne Aufwand an die neuen Nachheizkästen anschließen lassen. „Wir mussten lediglich die Abgasrohre herunterheben, die alten Heizeinsätze über die Feuerungsseite herausziehen und die neuen einsetzen. Weil die Ausmauerungen trocken eingebracht werden, ging alles sehr schnell“, so Juniorchef Steffen Floth. Nach der Abnahme der Feuerstätten durch den Schornsteinfeger kann Familie Nicolai die neuen Heizeinsätze in den beiden Kachelöfen nutzen.
Neue Generation Heizeinsätze
Im Sommer 2017 hat Buderus außer den „Logaflame HLG217“ noch die Festbrennstoff-Heizeinsätze „Logaflame HLS117“ und „HLG317“ mit Nennwärmeleistungen zwischen 8 und 12 Kilowatt auf den Markt gebracht. Flexibilität bieten sie bei der Abgasführung, die Heizeinsätze sind aufgrund ihrer konstruktiven Eigenschaften für die Mehrfachbelegung an einem Schornstein zugelassen. Hauseigentümer können einen Kachelofen nicht alleine zur Raumheizung nutzen, sondern damit auch die zentrale Wassererwärmung unterstützen. Der Heizeinsatz „Logaflame HWS216“ mit 8 Kilowatt Leistung hat einen integrierten Warmwasser-Wärmetauscher, 50 Prozent der Nennwärmeleistung werden zur Trinkwassererwärmung eingesetzt.
Besonders komfortabel lässt sich der Abbrand in Kombination mit der digitalen Abbrandregelung „Logamatic TCA200“ regeln, die mit allen „Logaflame“-Heizeinsätzen kompatibel ist. Sie bietet einen hohen Bedienkomfort und sorgt in jeder Phase für ausreichend Verbrennungsluft im Feuerraum. Dies führt zu einem besonders effizienten und emissionsarmen Abbrand mit dem typischen gemütlichen Flammenbild und senkt die benötigte Brennstoffmenge. Die Bedienung über das mehrfarbige Touchdisplay zeichnet sich durch die intuitive Menüführung mit klarer Bild- und Textstruktur aus.
Sobald das Feuer im Kaminofen oder Heizeinsatz entzündet ist, lässt sich die Regelung aktivieren. Das Gerät reguliert die Luftzufuhr über eine Drosselklappe mit Stellmotor, ein Abgassensor überwacht die Abgastemperatur im Feuerraum. Wenn Brennmaterial nachgelegt werden muss, informiert die „Logamatic TCA200“ mit einem optischen oder akustischen Signal. Nach dem Ende des Abbrands schließt die Regelung die Drosselklappe rechtzeitig und unterbindet so die Luftzufuhr. Im Störungsfall öffnet die „Logamatic TCA200“ die Drosselklappe vollständig und ermöglicht so den manuellen Betrieb der Verbrennungsluftschieber.
Fachhandwerker sollten im Beratungsgespräch zur Umrüstung eines alten Heizeinsatzes auch den Umstieg auf den Brennstoff Erdgas als alternative Lösung im Hinterkopf behalten: Statt mit einem Holzbrand-Heizeinsatz wird der Ofen dann mit einem Gasheizeinsatz wie dem Buderus „H114 V“ oder „H214 V“ ausgestattet und mit Erdgas befeuert. Dabei profitieren Anwender von einem hohen Wärmekomfort, denn die Wärme steht per Knopfdruck genau dann zur Verfügung, wenn sie benötigt wird.
Um den Kachelofen mit einem Gasheizeinsatz zu modernisieren, muss das Haus über einen Anschluss an das Erdgasnetz oder einen Flüssiggastank verfügen. Auch der Schornstein muss auf die Erdgasverbrennung ausgelegt sein, hier kann bei Bedarf auch eine Sanierung mit Edelstahlrohren angesprochen werden.